
“Geschändet, entehrt, im Blute watend, von Schmutz triefend – so steht die bürgerliche Gesellschaft da, so ist sie. Nicht wenn sie, geleckt und sittsam, Kultur, Philosophie und Ethik, Ordnung, Frieden und Rechtsstaat mimt – als reißende Bestie, als Hexensabbat der Anarchie, als Pesthauch für Kultur und Menschheit –, so zeigt sie sich in ihrer wahren, nackten Gestalt.”
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“Geschändet, entehrt, im Blute watend, von Schmutz triefend – so steht die bürgerliche Gesellschaft da, so ist sie. Nicht wenn sie, geleckt und sittsam, Kultur, Philosophie und Ethik, Ordnung, Frieden und Rechtsstaat mimt – als reißende Bestie, als Hexensabbat der Anarchie, als Pesthauch für Kultur und Menschheit –, so zeigt sie sich in ihrer wahren, nackten Gestalt.” *
― Rosa Luxemburg, La crisis de la socialdemocracia
In voller Einsamkeit leben die Schwestern Hanni und Kitty Lack irgendwo im Nirgendwo. Kitty hat ihre Sprache verloren und schießt gegen ihre Schwester, Hanni sucht vergebens nach ihrer Weiblichkeit und schießt zurück. Der tote Vater ist das Sinnbild für all ihre Wut, Projektionen von Liebe, die sie nie bekommen haben. Hanni liebt den Alkohol, Kitty ihre Kneifzange. Plötzlich tritt eine weitere Frau in ihre Welt, Molli Probst. Sie ist all das was die Schwestern nie sein werden offen, fröhlich und liebenswert, doch auch sie ist innerlich tot, dies vereint alle drei. So beginnt eine Reise in die Hölle, in ihre Vergangenheit und Zukunft, in das was war und nie gewesen ist.
Wetterleuchten (2019)
von Daniel Call
Schauspiel: Judith Hollingshaus, Dalida Fritzi Donau, Lydia Gruner